Henriettenstrasse

Wohnen im ehemaligen Werkstattgebäude

In den Hinter­höfen der dichten Wohnquar­tiere in Hamburg finden sich viele Gewer­be­flächen kleinerer Handwerks­be­triebe. Häufig sind diese in desolatem Zustand, weil viele Betriebe an den logis­tisch und wirtschaftlich günsti­geren Stadtrand gezogen sind oder aufgrund von Emissionen schwer mit einer Wohnnutzung vereinbar sind. Der Druck, in diesen Gebieten Wohnnut­zungen zu entwi­ckeln, ist dagegen sehr groß, so dass ein nachhal­tiges Umnutzen entspre­chenden Bestands naheliegend ist.

Das Haus in der Henri­et­ten­straße, typolo­gisch eine dreiseitig umschlossene, einge­schossige Grenz­be­bauung, liegt tief versteckt in zweiter Reihe eines inner­städ­ti­schen Wohnblocks und weist eine intro­ver­tierte, auf sich bezogene Struktur auf. Um so bedeut­samer sind die Blick,- und Wegebe­zie­hungen sowie die organi­schen Verflechtung von innen und aussen, aus denen sich die Spannung des Gebäudes entwickelt.

Um die große Gebäu­de­tiefe wohntauglich zu machen, wurde durch das Einschneiden eines geräu­migen Innen­hofes nicht nur die Licht­si­tuation radikal verändert, sondern auch ein fließender Übergang zwischen innen und außen für die drei neben­ein­an­der­lie­genden Wohnungen im Haus erzeugt. Im Sommer stellt der Hof mit den großen Schie­be­ele­menten eine Erwei­terung des Wohnraumes dar. Das Atrium und die Garage die beiden Pole zwischen denen die Gegen­sätze zwischen Haus und Stadt auf der einen Seite und Haus und Garten auf der anderen Seite durch die Bewohner und Jahres­zeiten immer wieder neu einge­stellt werden.

Fotos © Oliver Heissner

Umbau einer Hinterhofwerkstatt zum Wohnhaus mit Atrium

Henriettenstrasse | Hamburg

Wohnfläche: 150 m²

Leistung: LP 1-8

Fertiggestellt 2005