Vorstadt Damm
Städtebauliches Entwicklungskonzept
Die Stadt Jüterbog verfügt über eine beachtenswerte, zusammenhängende historische Bebauung, an der die Entwicklungsmuster deutlich ablesbar sind. Parallel zur baulichen Struktur finden sich in der Parzellierung die Spuren der ländlichen Wirtschaftsgeschichte. Als Ausgangspunkt der Siedlung stand die Vorstadt Damm im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Es geht um das „Wieder in Gebrauch“-nehmen vorhandener Strukturen und um Vorschläge für eine nachhaltige Quartiersentwicklung.
In der Ausgangslage finden wir einen hohen Leerstand vor. Gleichzeitig sind zentrale Freiflächen ohne Anbindung an die öffentlichen Wegenetze vorhanden. Bei der Suche nach Entwicklungsstrategien und Nutzungsszenarien sollen die historischen Wurzeln erkannt, benannt und als Fundament zur Entwicklung genutzt werden. Das Motto lautet: „Sorgfältig bewahren, beherzt verändern“ und so behutsam die Poesie des Ortes weiterentwickeln.
Durch die direkte Anbindung der Wiesen und Pferdekoppeln bilden die neuen Wohnhöfe das bisher fehlende Bindeglied zwischen öffentlichem Straßenraum und freiem Grünraum. Allen Menschen mit Interesse am nachhaltigen Siedeln und Wirtschaften wird hier Raum gegeben: Jungen Familien, Kreativen aus dem Berliner Umfeld, Pendlern und Senioren aus Jüterbog oder Berlin können in Hof-Gemeinschaften vielfältige Lebensmodelle verwirklichen. Hier entstehen Flächen, auf denen Wohnen, Gewerbe oder Handwerk in einem unterschiedlichen Verteilungsverhältnis mit unterschiedlichen Typologien entwickelt werden. Gleichzeitig wird die Nutzung der Wiesen durch urbane, landwirtschaftliche Nutzungen mit hohem Freizeitwert forciert (z.B. als Permakulturbetrieb oder Solidarische Landwirtschaft), um mit einer hohen Diversität und starker Identität eine Verzahnung mit der Region zu erzeugen.
Visualisierungen © Guillaume Haton